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Das AVIVA-Modell

Hochschuldidaktische Methoden stehen als konkretisierendes Bindeglied zwischen abstrakter und funktionaler Unterrichtsplanung auf der einen Seite und dem konkreten Unterrichtsgeschehen auf der anderen Seite. Sie sind also, anders ausgedrückt, die Schnittstelle, an der Wissen und Lernende aufeinander treffen und haben somit ein erhebliches Gewicht und müssen auch enormen Wünschen und Anforderungen gerecht werden.

Der Sprachraum Methodenkasten entfaltet sich genau an dieser Stelle. Hochschuldidaktische Methoden werden in einer zweidimensionalen Matrix zwischen dem AVIVA-Modell einerseits und den gängigen Sozialformen andererseits lokalisierbar.

Das AVIVA-Modell, entwickelt am Zürcher Hochschulinstitut für Schulpädagogik und Fachdidaktik ist ein bewährtes und vor allem klares Werkzeug zur funktionalen Unterrichtsplanung. Funktionale Unterrichtsplanung bedeutet hier, dass die Lerninhalte an einem vordefinierten Outcome, idealerweise einem messbaren Kompetenzzuwachs, entwickelt werden und mit emotionalen, motivationalen und metakognitiven Lernstrategien verknüpft werden. Die fünf Phasen des AVIVA-Modells sind:

  • A - Ausrichten
  • V - Vorwissen aktivieren
  • I - Informieren
  • V - Verarbeiten
  • A - Auswerten

Die Phasen bauen zwar aufeinander auf, bilden aber keinesfalls ein starres Ablaufschema. Wir erklären sie deshalb hier auch von „innen“ her, beginnend beim Informieren.

Informieren

Gerade in der Hochschullehre liegt der Schwerpunkt der Aufmerksamkeit, aber auch des Zeitbudgets und die „gefühlte Bedeutsamkeit“ in diesem Bereich. Wissen kann hier direkt, also durch einen Vortrag o.Ä., oder indirekt, also durch die Konstruktion geeigneter Lernumgebungen, in denen sich die Lernenden das Wissen weitgehend autonom aneignen, vermittelt werden. 

Vorwissen aktivieren

Wissen muss, damit es langfristig verankert wird, an bestehendes Vorwissen geknüpft werden. Es werden also Inhalte des Langzeitgedächtnisses ins Bewusstsein gebracht, evtl. auch in der Gruppe homogenisiert, damit die neuen Informationen anschlussfähig werden, andererseits aber auch die Lernmotivation durch die Aussicht auf Relevanz und Nützlichkeit des Neuen gestärkt. 

Verarbeiten

Vermitteltes Wissen muss, damit es langfristig verankert ist, von den Lernenden aus verschiedenen Perspektiven bearbeitet werden. Die Lernenden können sich also, ohne dass neuer Input erfolgt, mit dem Wissen auseinander setzen, es befragen, auf diverse Probleme anwenden etc. Vorwissen aktivieren und Verarbeiten bilden also eine sachliche Klammer um den Kernbereich Informieren.

Ausrichten

Damit auch die Beziehungsebene beim Lernen systematisch berücksichtigt wird, sind noch zwei weitere Phasen nötig. Die Phase Ausrichten erlaubt es dem Lerner störende affektive und kognitive Einflüsse aus ihrer Lebenswelt vorübergehend aus dem Fokus ihrer Aufmerksamkeit zu nehmen und sich auf die folgenden Lerninhalte zu konzentrieren. 

Das AVIVA-Modell ist wesentlich differenzierter als hier dargestellt. Trotzdem und gerade wegen seiner Klarheit und gleichzeitig seiner operativen Nähe zu praktischer Unterrichtsplanung hat es in den Sprachraum-Methodenkasten und in MobiDics Eingang gefunden. Die Nutzer können zunächst nach den fünf groben Kategorien schnell passende Methoden finden, können aber nach Bedarf auch auf feinere Unterkategorien zugreifen. Zudem bietet dieses Vorgehen eine ideale Schablone, um „raue Mengen“ von Methoden zu ordnen, und auch neue Methoden zu verorten und einzupflegen. 

Die Inhalte für das AVIVA-Modell, die hier teilweise auch wörtlich dargestellt sind, stammen allesamt aus:

Städeli, Ch. / Grassi, A. / Rhiner, K. / Obrist, W. „Kompetenzorientiert unterrichten. Das AVIVA-Modell“ Zürich, 2010

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